Varroabekämpfung in der imkerlichen Praxis und bienenfreundliche Gestaltung des Agrarbereichs

Stand: 08/06/2021
EULLE-RLP
M01 – Wissentransfer und Informationsmaßnahmen

Bestäubende Insekten sind aufgrund ihrer Rolle bei der Samenbildung und damit bei der Vermehrung von Pflanzen sowohl in natürlichen als auch in landwirtschaftlichen Ökosystemen unverzichtbar.

Honigbienen und z.T. auch Wildbienen sind jedoch vielen verschieden Faktoren ausgesetzt, die sich negativ auf die Gesundheit, Fortpflanzung, Nahrungsfindung und das Fortbestehen der Art auswirken können. So nehmen Parasiten, Krankheiten und Schädlinge direkten Einfluss auf die Arten. Klimawandel, sich verändernde Landnutzung, hoher Flächenverbrauch in den Siedlungsbereichen und verschiedene andere Stressoren dagegen bewirken eher schleichende Prozesse oder wirken indirekt auf diese Insekten. Bezogen auf die Honigbienen können zwei wesentliche Einflüsse als Stressoren bezeichnet werden:

a) der Parasit Varroa destructor verursacht große Schäden in Form erhöhter Wintersterblichkeiten und Vitalitätsverminderung bei Honigbienenvölkern. Die jährlichen Schäden befinden sich in zweistelliger Millionenhöhe. Bei Hinzurechnen der damit verbundenen verminderten Bestäubungsleistung der Bienen sogar Schäden bis in den dreistelligen Millionenbereich.

b) Eine ausreichende und kontinuierliche Nahrungsverfügbarkeit in Form von Nektar und Pollen ist nicht mehr an alle Standorten in Deutschland in ausreichender Form gegeben. Intensiv kultivierte Agrarlandschaften leiden häufig unter Bestäuberverlusten, was zu einer Verringerung der Bestäubungsleistungen für Nutzpflanzen und wildblühende Pflanzen führen kann. Erhaltungsmaßnahmen, die leicht umzusetzen sind und von den Landwirten akzeptiert werden, sind erforderlich, um einen weiteren Rückgang an Bestäubern in Gebieten unter intensiver landwirtschaftlicher Bewirtschaftung und in Siedlungsbereichen zu stoppen.

Das übergeordnete Ziel des Vorhabens ist es, zur Erhaltung und Verbesserung der biologischen Vielfalt in Agrosystemen beizutragen und die Landschaft bienenfreundlicher zu gestalten. Dies soll über eine Optimierung der Varroabekämpfung zur Vitalitätssteigerung bei Honigbienenpopulationen und eine Verbesserung der Lebensbedingungen, des Trachtangebots und durch eine Verlängerung der Trachtzeit in Agrar- und Siedlungsbereichen erreicht werden. In der Folge können sich einerseits die Honigerträge der Imker und anderseits die Erträge der Kulturpflanzen durch die Bestäubungsleistung der Bienen für Landwirte positiv entwickeln.

Zielumsetzung des Informationstransfer durch:

- Fachgespräche

- Präsenz- und Online-Schulungen

- Vorträge

- Workshops

- Kontaktpflege

- Rundschreiben

- Projekte



Ansprechpartner:

Simone Kröll
Tel.: 02602-9228-1213
E-Mail: simone.kroell@dlr.rlp.de
Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Westerwald - Osteifel
Fachzentrum Bienen und Imkerei
Im Bannen 38 - 54

56727 Mayen
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Finanzierung:

Mittel des Europäischen Agrarfonds (EGFL/ELER)




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